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Wärmewende auf dänisch – ein Modell auch für NRW?

Energie muss so effizient wie möglich genutzt werden, um so den Bruttoenergieverbrauch zu sen-ken. Die Nutzung von Abwärme sollte gefördert werden, jedoch sollte eine „Wärmeerzeugung“ durch industrielle Prozesse speziell für den Verkauf an Fernwärmeversorger vermieden werden. In Dänemark wird Überschusswärme besteuert, um eine absichtliche Erzeugung zu vermeiden. Die Strukturierung dieser Steuer wird derzeit von der däninschen Regierung überprüft.

Wie geht man in Dänemark mit einem schwankenden Wärmeangebot um?

Die Verfügbarkeit von Abwärme aus Industriebetrieben und Kraftwerken, Solarthermie und anderen fluktuierenden Energieträgern deckt sich nicht unbedingt mit den Bedarfszeiten. Das Fernwärmenetz hat hier den großen Vorteil, dass Warmwasser sowohl tageweise als auch von Sommer bis Winter gespeichert werden kann. So lässt sich Wärme in das System einkoppeln, wenn sie verfügbar ist, und wieder auskoppeln, wenn sie benötigt wird.

Welche Speichermöglichkeiten und sonstige Flexibilitätsoptionen stehen zur Verfügung, um Schwankungen zu begegnen?

In Dänemark greifen sowohl große als auch kleinere Fernwärmenetze auf die Möglichkeit der kurz-fristigen Wärmespeicherung zurück. Sie bringt Flexibilität in das Energiesystem und diese Flexibilität ist für die ökonomische und ökologische Optimierung des Gesamtsystems entscheidend. Saiso¬nale Speicher werden heute vor allem für großflächige Solarkollektoren genutzt. Diese werden immer wichtiger, da so Energie genutzt werden kann, die sonst verschenkt würde.

Was können wir in NRW von den Vorreitern aus Dänemark für uns lernen?

Fernwärme ist ein Eckpfeiler im grünen, effizienten Energiesystem Dänemarks und trägt zur Erreichung der langfristigen Energieziele bei. Die dänische Energiebehörde hat mehr als 40 Jahre Erfahrung in der Gestaltung einer grünen Wirtschaft in Dänemark. Diese Erfahrung kann auch NRW-Unternehmen bei der Umsetzung ähnlicher Schritte in der Fernwärmeversorgung als Inspiration dienen. Unsere Erfahrungen teilen wir gerne im Rahmen unserer gemeinsamen Studienreise im Juni 2018.

Das ganze Interview mit Anton Beck sowie weitere Informationen zur Reise finden Sie auf unserer Homepage www.energieagentur.nrw/international
Interview Sophie Orthuber