Direkt zum Inhalt wechseln

Neuigkeiten

Grüne Steuer als Teil des neuen Klimaaktionsplans mit großer Mehrheit im dänischen Parlament beschlossen

Im Mai stellte die dänische Regierung ihren Klimaaktionsplan vor, der eine Reihe von Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen vorsieht. Das Ziel ist eine 70-prozentige CO2-Reduktion bis 2030 gegenüber dem CO2-Niveau von 1990.

Nun wurde der Aktionsplan und zusätzliche Initiativen mit großer Mehrheit im Parlament beschlossen. Die zusätzlichen Initiativen werden die CO2-Emissionen beispielsweise durch eine grüne Steuerreform und einen zusätzlichen Windpark von 1 GW reduzieren. Die Kernelemente des Klimaaktionsplans, den die dänische Regierung im Mai vorgelegt hat - wie etwa die Energieinseln, die schätzungsweise 5 GW erzeugen sollen - sind nach wie vor Teil des Plans.

"Mit dem Abkommen übernimmt Dänemark wieder einmal die Führung beim grünen Übergang, und wir ebnen den Weg für eine grüne Erholung der Wirtschaft mit einigen der größten langfristigen Infrastrukturinvestitionen, die es je gegeben hat. Wir schaffen zwei neue Energieinseln, was bedeutet, dass Dänemark das erste Land der Welt sein wird, welches eine völlig neue Ära für erneuerbare Energien einleitet. Gleichzeitig werden wir erheblich in die Entwicklung von Zukunftstechnologien investieren und unternehmen wichtige Schritte in Richtung eines grünen Übergangs des Heizungssektors und der dänischen Industrie", sagte der dänische Finanzminister Nicolai Wammen in einer Pressemitteilung.

Vor allem die grüne Steuerreform ist für viele dänische Parteien von großem Interesse gewesen. Die Details der Steuerreform sind noch nicht in Stein gemeißelt. Die dänische Regierung hat jedoch einem Entwurf für die Steuerreform nach den Sommerferien zugesagt, der anschließend im Parlament behandelt und verhandelt werden soll.

-Ähnliche Lösung: Bornholm kann die erste Energieinsel der Welt werden

 

1,4 Millionen Tonnen CO2 in zusätzlichen Reduktionen

Als die dänische Regierung im Mai ihren Klimaaktionsplan vorstellte, wurde geschätzt, dass der Plan die Emissionen bis 2030 um zwei Millionen Tonnen reduzieren würde. Nun wird geschätzt, dass der Plan mit seinen überarbeiteten und zusätzlichen Initiativen die CO2-Emissionen um 3,4 Millionen Tonnen reduzieren wird.

Ein Teil des Grundes für diesen Anstieg ist ein noch stärkerer Fokus auf den Ausbau der Offshore-Windenergie. Der vom Parlament verabschiedete Klimaaktionsplan sieht den Bau von Offshore-Windparks und Energieinseln mit einer Gesamtkapazität von 6 GW bis 2030 vor. Das ist dreimal so viel wie die derzeitige Offshore-Windkapazität Dänemarks.

"Mit der Errichtung der weltweit ersten beiden Energieinseln und der weltweit größten Investition in umweltfreundliche Brennstoffe nimmt Dänemark seine globale Führungsrolle im Klimaschutz wieder ernst. Wir zeigen dem Rest der Welt, dass Klimaschutz und wirtschaftliche Erholung Hand in Hand gehen", sagte der dänische Minister für Klima, Energie und Versorgung, Dan Jørgensen, in einer Pressemitteilung.

Die Windenergie, die in den Offshore-Windparks und auf den Energieinseln erzeugt wird, soll auch zur Herstellung grüner Brennstoffe durch die Power-to-X-Technologie (P2X) genutzt werden - die Produktion grüner Brennstoffe wie Wasserstoff durch Elektrolyse mit grünem Strom. Dabei wird angestrebt, die gesamte von den Windturbinen erzeugte Energie zu nutzen, auch wenn der Stromverbrauch gering ist.

- Ähnliche Lösung: Riesen-Windturbinenblatt fängt mehr Energie aus dem Wind

 

Optimierung der Energienutzung

Ein zentraler Teil des Aktionsplans ist der Fokus auf die Technologien von morgen. Teil des Klimaaktionsplans ist die Bereitstellung von 108 Millionen Euro für die Erforschung, Erprobung und Entwicklung von Lösungen, mit denen CO2 abgetrennt und gespeichert werden kann. P2X ist von besonderem Interesse.

Daher ist es Teil des Aktionsplans, eine P2X-Großanlage mit einer Gesamtkapazität von 100 MW zu errichten. Das ist fünfmal so viel wie die Kapazität der größten P2X-Anlage der Welt. Dieser Plan hat auch eine Partnerschaft zwischen den Niederlanden und Dänemark gestärkt, da die Niederlande beschlossen haben, 130 Millionen Euro in die Errichtung der Anlage zu investieren.

"In Dänemark haben wir eine wirklich gute Ausgangsbasis für die Entwicklung von Power-to-X. Wir verfügen über beträchtliche Windressourcen, ein gut funktionierendes Energiesystem und starke unternehmerische Fähigkeiten. Die Niederlande haben sehr viel Erfahrung in der Wasserstoffproduktion. Die Partnerschaft ist nicht nur eine einzigartige Gelegenheit, einige unserer grünen Ambitionen zu finanzieren, sie wird auch die internationale Zusammenarbeit und den Wissensaustausch auf diesem Gebiet stärken", sagte Dan Jørgensen in einer Pressemitteilung.

Das Abkommen bildet zusammen mit der Vereinbarung über einen grünen Abfallsektor den ersten Teil des allgemeinen Klimaaktionsplans der Regierung. Nach den Sommerferien werden weitere politische Vorschläge folgen, z.B. in den Bereichen Verkehr und Landwirtschaft.

- Ähnliche Lösung: Aus Wind erzeugter Wasserstoff für den Verkehrs- und Industriesektor

 

Inhalt des Klimaaktionsplans

Das Abkommen enthält die folgenden Initiativen:

  • Errichtung der ersten Energieinseln der Welt
  • Übergang zum marktgetriebenen Ausbau von Solarzellen und Onshore-Wind
  • Investitionen in die grünen Technologien der Zukunft: Power-to-X und CO2-Abscheidung
  • Grüne Umstrukturierung der Industrie
  • Unterstützung für Biogas und andere grüne Gase
  • Initiativen zur Energieeffizienz
  • Grüne Umverteilung von Heizungssteuern
  • Förderung der Nutzung von Überschusswärme
  • Ausstieg aus einzelnen Öl- und Gaskesseln
  • Grüne Fernwärme
  • Nachhaltigkeitsanforderungen für Biomasse zur Energiegewinnung
  • Grüner Verkehrspool
  • Grüne Steuerreform

 

Lesen Sie den Klimaaktionsplan hier (auf Dänisch).

 

Lesen Sie hier einige der Antworten der dänischen Interessenvertreter auf den Klimaaktionsplan:

Der Verband der dänischen Industrie (auf Dänisch)

Dänische Energie (auf Dänisch)

Wind Dänemark (auf Dänisch)

 

 

Foto: Rahbek-Medien