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Bornholm kombiniert Biomasse, Wind und Sonne

Bornholm liegt in der Ostsee ein gutes Stück vom Rest Dänemarks entfernt und das Stromnetz hängt mit Schweden zusammen. Ab und an passiert es, dass das Seekabel ausfällt; Dann sind die ca. 40.000 Bornholmer alleine. Ganz alleine.

CO2-neutral ohne weitere Windkraftanlagen

Bornholms Regionskommune, welche Besitzer der Versorgungsanlage ist, hat die Insel zu einer “Bright Green Island“ erklärt, um neue Bewohner und Touristen zu werben und dadurch Wachstum und Arbeitsplätze zu schaffen um dadurch nicht in eine negative Spirale zu geraten.

Die lokalen Politiker haben sich zum Ziel gesetzt, dass die Insel im Jahr 2025 CO2-neutral sein soll. Die Aufgabe wurde erschwert, als es beschlossen wurde, dass keine weiteren Windkraftanlagen am Land errichtet werden dürfen um die einzigartige Natur zu schützen.

“Wir haben ein Simulationswerkzeug mit Daten für sowohl Energieverbrauch und Energieproduktion. Dies benutzen wir nun um zu sehen, wie weit wir ohne Windkraft kommen können. Dabei haben wir schon wesentliche Erkenntnisse gewonnen. Zum Beispiel hat es sich herausgestellt, dass es mehr Platz für Solarenergie in unserem System gibt als wir dachten und dass Solaranlagen besser in das Energiesystem passen als erwartet“, sagt Rasmus S. Christensen, Geschäftsführer von Bornholms Energi & Forsyning.

Flexibler Stromverbrauch

Die langfristige Versorgungssicherheit auf Bornholm und in anderen Gebieten mit einem hohen Anteil an erneuerbaren Energien hängt zum Teil auch davon ab ob es auch von Verbraucherseite mehr Flexibilität geben kann. Deshalb gibt es hohe Erwartungen an EcoGrid 2.0, durch welches 1.000 Bornholmer Familien Wärmepumpen und Elektrischen-Heizungen dem Netz zur Verfügung stellen, für einen Versuch mit intelligenter Steuerung des zukünftigen Systems, in welchem Biomasseanlagen die Grundlast für eine variierende Produktion von Windkraft- und Solaranlagen stellen.

Ob Bornholm das Klimaziel in 2025 erreicht ist weiter offen, jedoch hat die Strom- und Fernwärmeversorgung schon ihr Ziel erreicht. Die Windkraftanlagen decken bis zu 90 GWh im Jahr, und die Solaranlagen fügen weiteren knapp 10 GWh hinzu. Die wichtigste Anlage in Rönne wurde grade erst von Kohle auf nachhaltige Biomasse umgestellt, wodurch der größte Teil der 230 GWh Stromverbrauch durch erneuerbare Energien gedeckt wird. Die Fernwärme Produktion der Insel basiert auf Hackschnitzel und Stroh. In den verschiedenen Wohnungen gibt es jedoch immer noch mehrere tausend Heizölöfen. Des Weiteren basiert auch der Hauptteil des Transportsektors noch auf Benzin und Diesel obwohl Elektroautos sehr gut in das Bornholmer Fahrmuster passen. Wenn die CO2-Rechnung in 2025 neutral sein soll, muss der Stromsektor mit extra viel CO2-freier Produktion kompensieren – und dies könnte mit Solaranlagen erreicht warden.

-Bornholm ist Dänemarks Sonnenschein-Insel. Wir haben mehr Sonnenscheinstunden als der Rest des Landes, aber ob wir auf die Solaranlagen setzen wird letztendlich von den Politikern entschieden. Technisch passt es gut in unser Versorgungssystem, sagt Rasmus S. Christensen, welcher ökonomische Hilfe durch die Preisentwicklung von Solaranlagen bekommt. Das letzte Ausschreiben in Dänemark wurde von Solaranlagen gewonnen, welche Strom zum Marktpreis plus 1,61 cent/KWh liefern sollen.

Quelle: Dansk Energi